bis zum Abitur
Die Freien Aktiven Schulen Wülfrath (FASW) bereichern seit dem Jahr 2005 die Schullandschaft im nördlichen Kreis Mettmann. Aus der damaligen Grundschulklasse mit zehn Kindern ist ein aufeinander aufbauendes Bildungsangebot geworden, das heute eine Kindertagesstätte, eine Grundschule und eine Gesamtschule umfasst. Um die derzeit 46 Kita-Kinder sowie ca. 340 Schüler und Schülerinnen kümmern sich inzwischen insgesamt rund 100 Beschäftigte, in Unterricht, Pädagogik, Sozialarbeit, Verwaltung und Organisation.
Konzept
Selbständigkeit, Eigenverantwortung, Kreativität und soziale Kompetenz: Das sind wichtige Lernziele, mit denen Kinder in Kita und Schule auf die Herausforderungen des Lebens vorbereitet und auf ihrem Weg zu mündigen Mitgliedern der Gesellschaft begleitet werden. Die FASW bieten ein Umfeld, das diese Schlüsselqualifikationen durch vielfältige Lern-, Spiel- und Erfahrungsmöglichkeiten fördert. Ein zentrales Leitmotiv ist dabei die Überzeugung, dass die natürliche Neugier von Kindern die entscheidenden Impulse für ein erfolgreiches Lernen und die optimale Entfaltung der individuellen Potenziale bildet.
es selbst zu tun
Das Leben birgt viele Überraschungen und Herausforderungen. Eine Schule als förderliche Umgebung, angepasst an individuelle Bedürfnisse, ist entscheidend für die gesunde Entwicklung von Kindern und die beste Vorbereitung auf die Vielfalt eines Lebenslaufs.
Es gibt an den FASW keinen starren Stundenplan und keine abgegrenzten Klassenstufen. Stattdessen erarbeiten sich die Schüler und Schülerinnen je nach Lernstand altersgemischt und bei freier Zeiteinteilung gemeinsam die Lerninhalte. Von diesem Lernen nach eigenem Rhythmus und persönlicher Entwicklungsstufe profitieren alle - egal ob „Schnelldenker“ oder Kinder mit Förderbedarf.
Eine entspannte und positive Lernatmosphäre ohne Konkurrenzdruck und Vergleiche ist die beste Voraussetzung für das Erreichen von akademischen, personalen und sozialen Kompetenzen. Nur so lässt sich verhindern, dass Stress aus Angst vor Versagen und Sanktionen die Lernerfolge sabotiert. Statt einer klassischen Benotung garantiert ein transparentes System aus Dokumentationen, Gesprächen und Berichten den Kindern, Eltern und den Lehrkräften einen Überblick über den aktuellen Entwicklungsstand. Zensuren gibt es erst ab Klasse 9.
Selbstverständlich steht es den Schülern und Schülerinnen der FASW frei, sich auch zu Hause mit den Lernthemen zu beschäftigen. Es gibt aber keine verpflichtenden Hausaufgaben, denn die Schule sollte der Ort des schulischen Lernens sein. Die anderswo häufig beklagte Kollision von zeitintensiven Hausaufgaben mit Freizeitaktivitäten wie Hobbys, Sportverein oder Freundeskreis ist deshalb nicht zu befürchten.
Für Lernerfolge benötigen Kinder eine Umgebung, die ihren Bedürfnissen und individuellen Entwicklungsmöglichkeiten gerecht wird. Dieser Gedanke hat bei allen Bau- und Modernisierungsmaßnahmen innerhalb und außerhalb der FASW-Gebäude stets eine zentrale Rolle gespielt. Das betrifft die Umgestaltung des ehemaligen Krankenhauses zu einer zeitgemäßen Gesamtschule ebenso wie den Neubau der Grundschule mit ihren architektonisch markanten Rundungen und der unübersehbaren Farbgestaltung. Mittlerweile ist so mitten im Herzen Wülfraths ein Gebäudekomplex entstanden, der unter Bildungsexperten längst als vorbildliches Beispiel für ein anregendes Lernumfeld gilt.
Nirgendwo lassen sich Lernziele wie Umwelt- und Artenschutz besser vermitteln als draußen in der Natur. Auf der städtischen Streuobstwiese an der Hundertwassersiedlung befindet sich deshalb auch das „grüne Klassenzimmer“ der FASW. Hier können die Kinder aus Schule und Kita das ganze Jahr über die ökologischen Kreisläufe beobachten, Verantwortung für zwei Bienenvölker übernehmen und zu den Erntezeiten Obst für die Mensaküche pflücken. Dafür werden die Fünftklässler mit Unterstützung des Naturschutzzentrums Bruchhausen (Erkrath) jeweils über ein Jahr zu sogenannten „Wiesen-Rangern“ ausgebildet. Anschließend können sie auch die Kita-Kinder bei deren regelmäßigen Besuchen auf der Streuobstwiese für die ökologischen Abenteuer begeistern.
Die FASW haben eine langjährige und uneingeschränkt positive Erfahrung mit Schulhunden. Bereits seit 2008 waren die Hündinnen Heather und Chilly beliebte Anlaufstellen im Schulalltag. Inzwischen haben Aylan und Chewi diese Aufgabe an Grund- und Gesamtschule übernommen. Als freundliche Begleiter, gerade für schüchterne Kinder, oder als Rückzugsort bei Stress und Sorgen bieten die Hunde einen angenehmen Ruhepol inmitten der schulischen Abläufe. Gemeinsames Kraulen schafft Kontakt zu anderen und nicht zuletzt unterstützen die Schulhunde das Lernziel, Verantwortung für ein Tier zu übernehmen.
Highlights der Grundschulzeit sind die jährlichen Schulfahrten der Klassen 2 bis 4. Rund 80 Kinder und ein Großteil des pädagogischen Teams begeben sich dann auf eine Reise mit zwei Übernachtungen, die bei allen Beteiligten den Wissenshorizont ebenso stärkt wie das Gemeinschaftsgefühl. Auch zwischen diesen Fahrten spielen Ausflüge zu regionalen Zielen eine wichtige Rolle im Schulalltag. Bei der Organisation der Touren wird stets auf überschaubare Kosten geachtet. Das gilt auch für die Gesamtschule, wo in der Klasse 9 ein Trip nach England unternommen wird und die Abschlussfahrt der Klasse 10 nach Spanien führt. Für die Schüler und Schülerinnen der Oberstufe findet eine attraktive Abschlussfahrt am Ende der Klasse 12 statt.
Umweltmanagement zur Ressourcenschonung
Zu einem nachhaltigen Bildungsangebot gehört auch ein nachhaltiger, klimaschonender Schulbetrieb. Das hat an den FASW bereits mit den Materialien und Arbeitsprozessen bei Bau und Sanierung der Gebäude begonnen. So besteht z. B. die gesamte Grundschule im Wesentlichen aus einem Holzständerwerk mit einer Stroh-/Lehm-Dämmung. Im laufenden Betrieb wird dieses Prinzip durch ein Umweltmanagement nach den ÖKOPROFIT-Kriterien zur Verringerung des ökologischen Fußabdrucks fortgeführt. Dazu gehören effiziente und konsequent überwachte Ressourcenverbräuche, die Auswahl von Produkten und Lieferanten unter dem Aspekt der Umweltverträglichkeit sowie ein Ausbau des regenerativen Energiebezugs. Bereits seit 2012 stammt der gesamte Strom aus erneuerbaren Energien, die Heizung des Grundschulneubaus wird mit einer effizienten Wärmepumpe betrieben.
In der Schulküche der FASW wird bei der täglich frischen Zubereitung von Frühstück und Mittagessen großer Wert auf regionale Erzeugnisse und biologischen Anbau gelegt. Bereits 2015 gab es dafür eine Auszeichnung als Pionierkantine im Rahmen des „100-Kantinen-Programms“ der Landesregierung NRW. Heute trägt zur Sicherung dieser Qualitätsstandards nicht nur die Kooperation mit einem Demeter-Hof als Lieferant für Obst und Gemüse bei, sondern gerade auch die enge Zusammenarbeit von Frischeküche, dem pädagogischen Team und der Essens-AG aus engagierten Eltern. Die AG unterstützt den Ausbau des Bio-Anteils bei den Mahlzeiten und fördert das Bewusstsein für eine gesunde und ausgewogene Ernährung. Außerdem organisiert sie den Erfahrungsaustausch und kümmert sich um Einkaufsgemeinschaften, Speisepläne, Elternabende oder Weiterbildungsmöglichkeiten.
Durch das individuell ausgerichtete Unterrichtskonzept können auch Kinder mit speziellem Förderbedarf an der FASW problemlos in den Schulalltag inkludiert werden. Dabei gilt es, allen Schülern und Schülerinnen trotz unterschiedlicher Vorbedingungen die Chance auf größtmögliche Selbständigkeit und Verantwortung zu eröffnen. Die Themen und Lernziele in den Förderschwerpunkten emotional-soziale, körperlich-motorische sowie geistige Entwicklung, Lernen und Sprache werden dafür gemäß den NRW-Richtlinien angepasst, jeweils abgestimmt auf die persönlichen Begabungen und Bedürfnisse. Die zugänglichen Lehrmaterialien, die offenen zeitlichen und räumlichen Strukturen sowie das Prinzip der Eigenverantwortlichkeit motivieren die Kinder bei der Organisation des eigenen Tuns. Alle Innen- und Außenbereiche der Schulen sind barrierefrei, in jedem Gebäude gibt es barrierefreie Toilettenanlagen.
Auf Antrag können Kinder mit Förderbedarf auch Unterstützung durch einen Inklusionshelfer oder eine Inklusionshelferin erhalten. Diese Fachkräfte für Inklusionshilfe begleiten sie durch den Schultag und gewährleisten Beistand sowohl bei Alltagsverrichtungen als auch bei der Bewältigung von Krisensituationen. Derzeit gibt es an den Einrichtungen der FASW 16 Inklusionshelfende. Da die FASW ein anerkannter Träger der Jugendhilfe ist, können sie als qualifizierte Mitglieder des pädagogischen Teams fest angestellt werden.
Das durchgängige pädagogische Konzept der FASW erlaubt sinnvolle Kooperationen sowie fein abgestimmte Übergänge zwischen den Bildungseinrichtungen - von der Betreuung Zweijähriger bis zu den schulinternen Abschlussprüfungen der Abiturienten. Schulinitiativen aus ganz Deutschland informieren sich an der FASW über das Konzept und den Prozess der Schulgründung, um die Wülfrather Erfahrungen auch anderswo für freie Schulen nutzen zu können.
Die Kindertagestätte der FASW trägt seit einigen Jahren dazu bei, den Bedarf an Kita-Plätzen in Wülfrath zu decken. Auch für die Altersgruppe von zwei bis sechs Jahren gibt es damit eine Einrichtung, die sich ebenso wie die Schulen der FASW an der Pädagogik Maria Montessoris orientiert und auf Erziehung zu Selbständigkeit setzt. 46 Kinder werden derzeit von dem pädagogischen Kita-Team betreut.
„Hilf mir, es selbst zu tun“, der Kernpunkt der Pädagogik von Maria Montessori, bildet die konzeptionelle Basis für die Freie Aktive Grundschule Wülfrath. Für erfolgreiches Lernen ist es unerlässlich, dass Kinder ihrem persönlichen „inneren Drehbuch“ folgen können, dass sie durch selbstgesteuertes Lernen zu Schlüsselqualifikationen wie Eigenverantwortung, Kreativität und Teamfähigkeit gelangen.
Die Freie Aktive Gesamtschule Wülfrath steht Grundschulkindern der FASW und anderer Grundschulen aus der Region offen. Sie begleitet die Kinder und Jugendlichen von der Klasse 5 bis zur Klasse 13 und ermöglicht somit alle Schulabschlüsse der Sekundarstufe I und II. Auch das Abitur wird nach dreijähriger Vorbereitung in der Oberstufe als interne Prüfung an der FASW abgelegt.
Unsere Teamss
Jede Einrichtung der FASW wird getragen von einem kompetenten und engagierten Team, das die Individualität jedes Kindes ebenso in den Mittelpunkt seiner Arbeit stellt wie die Bedeutung gemeinsamer Erlebnisse und Erfahrungen.
Schulgeschichte
Von der Idee bis zum erfolgreichen Schulbetrieb: Ein langer Weg, der sich gelohnt hat.
Mit dem Bus zur Schule
Aus Wülfrath und den umliegenden Städten und Gemeinden der Region führen direkte Busverbindungen zur Haltestelle Wülfrath Stadtmitte, die nur wenige Gehminuten von den Schulen der FASW entfernt liegt. Hier halten die Linien 746, 747, 601, 641 und SB69. Damit sind beispielsweise Haan-Gruiten, Mettmann, Velbert oder Wuppertal ohne Umsteigen zu erreichen. Eine Alternative für die Linien 746 und SB69 ist auch die Haltestelle Wülfrath Am Rathaus.
täglich 7:30 -16:30 Uhr
Schulbetrieb täglich 8:00 - 13:00 Uhr Offener Ganztag 13:00 - 15:30 Uhr
Sekundarstufe I: 8:00 - 14:30 Uhr, Ganztag bis 15:30 Uhr Sekundarstufe II: Mo, Mi, Fr 8:00 - 16:00 Uhr, Di, Do 8:00 - 14:30 Uhr
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